Prüfung der Ölauffangwannen von Transformatoren nach AwSV

Der AwSV-Prüfbericht muss gemäß § 47 AwSV Angaben zu Folgendem enthalten:

  1. zum Betreiber,
  2. zum Standort,
  3. zur Anlagenidentifikation,
  4. zur Anlagenzuordnung,
  5. zu den wassergefährdenden Stoffen, mit denen in der Anlage umgegangen wird,
  6. zu behördlichen Zulassungen,
  7. zum Sachverständigen und zu der Sachverständigenorganisation, die ihn bestellt hat,
  8. zu Art und Umfang der Prüfung,
  9. dazu, ob die Prüfung der gesamten Anlage abgeschlossen ist oder was noch nicht geprüft wurde,
  10. zu Art und Umfang der festgestellten Mängel,
  11. zum Datum und Ergebnis der Prüfung,
  12. zu erforderlichen Maßnahmen und zu einem Vorschlag für eine angemessene Frist
  13. zum Datum der nächsten Prüfung und
  14. zu einer erfolgreichen Beseitigung festgestellter Mängel bei Nachprüfungen.

Beispiel einer Anlagenprüfung

Betreiber der Anlage: Kraftwerk Nord, Holsteinallee 140-148.
Standort der Anlage: Hafen, Gemarkung Umspanndorf, Flur 45, Flurstück 208.
Überschwemmungsgebiet HQ₁₀₀. Kein Wasserschutzgebiet, kein Heilquellenschutzgebiet.
Anlagenbezeichnung: Trafo 12 A, Trafo 12 B.
Wassergefährdende Stoffe: Je 19 m³ Wärmeträgeröl, WGK 1, Gefährdungsstufe A.
Zuständige Behörde: Kreisverwaltung, Untere Wasserbehörde, Az. 66/3-144.
Art und Umfang der Prüfung: Erstprüfung einer bestehenden Anlage.
Die Prüfung der Anlage ist abgeschlossen.
Prüfergebnis: Die visuelle Inspektion ergab Keine Mängel.
Nicht wiederkehrend prüfpflichtig, es sei denn als bestehende Anlage (§ 69 AwSV) oder auf Anordnung.

Die Ölauffangwannen sind zum Prüfzeitpunkt für die gefahrlose Begehung und visuelle Inspektion vorbereitet worden.

Auszug aus der Anlagendokumentation (§ 43 AwSV)

• Anlagenbeschreibung mit Konstruktions- und Ausführungsplänen,
• Aufstellung oberirdisch im Gebäude, nicht unterkellert.
• Primärsicherheit: VDE-konforme Bauweise, unlegierter Stahl, Wanddicke normgerecht, Korrosionsschutzanstrich gemäß VDE-Vorschrift.
• Hersteller, Herstellnummern, Baujahr 1971.
• Primärsicherheit durch elektronische Überwachung bei Ansprechvolumen-Defizit von 10 Liter. Der Ölverlust wird zur Netzleitstelle gemeldet (24 h-Betrieb).
• Fachbetriebsbescheinigung,
• Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung,
• Betriebsanweisung, Maßnahmen- und Alarmplan.
• Angaben zur Betongüte (müssen bei einer bestehenden Anlage nicht erneut geprüft werden).
• Statischer Nachweis (wurde vor Inbetriebnahme der Anlage auf anderer Rechtsgrundlage geprüft).
• Sekundärsicherheit: Ölauffangwannen unter den Transformatoren (Foto oben links). Vor Ort gegossene Betonwannen mit einer Dicke von 20 cm.
• Wassergefährdende Stoffe: Die Transformatoren stellen bezüglich des Wärmeträgeröls ein geschlossenes System dar und sind im Betriebszustand dicht. Sie werden lediglich turnusgemäß zu Prüf- und Wartungszwecken geöffnet. Ölprobenahme zur Prüfung auf Ölalterung einmal jährlich (Foto oben rechts). Ölauffüllung im siebenjährigen Turnus bei Stufenschalter-Revision.
• Innenbeschichtung der Auffangwannen mit einem Schutzsystem mit der Zulassung Z 59.12-92, appliziert von einem zertifizierten WHG-Fachbetrieb. Das Typenschild ist sichtbar angebracht. Der Beschichtungsstoff ist gegenüber dem Wärmeträgeröl beständig.
• Der rechnerische Nachweis des ausreichenden Rückhaltevermögens wurde erbracht. Trafo 12 A: Ölvolumen 19 m³, Wannenvolumen L x B x H = 21,9 m³, ebenso Trafo 12 B.
• Betriebstemperatur: Normalbetrieb 45 °C, selbsttätige Abschaltung bei max. 70 °C.

Hinweis: Für Ölauffangwannen, die Niederschlägen ausgesetzt sind, gilt der § 19 AwSV (Anforderungen an die Entwässerung): Bei Transformatoren und Schaltanlagen im Bereich der Elektrizitätswirtschaft, bei denen ein Zutritt von Niederschlagswasser unvermeidlich ist, kann dieses in einen Abwasserkanal oder in ein Gewässer eingeleitet werden, wenn die bei einer Betriebsstörung freigesetzten wassergefährdenden Stoffe zurückgehalten werden.