Die Interaktive Anlagendokumentation wird als Dateisystem mit einer Leseberechtigung übergeben. Wie beim Surfen im Internet dient das Aufrufen von Webseiten nur zum Lesen; die Inhalte sind nicht veränderbar (außer bei Wikipedia, wenn man lobenswerterweise redaktionell mitarbeitet).
Da ich nicht in aller Zukunft Aktualisierungen übernehmen kann und werde, wird der Betreiber früher oder später selbst klar kommen müssen.
Was die Schreibberechtigung betrifft, sollte man wissen, dass der zugrundeliegende HTML-Quelltext Zeichenfehler und Syntaxfehler gnadenlos bestraft. Während es beim "Simsen" (SMS schreiben) mittlerweile üblich ist, eine gerade noch verständliche Textausformung loszuschicken, kann man diese Art der Texterstellung bei der Webseitengestaltung schlicht vergessen. Schon wenige Syntaxfehler oder schlampige Referenzierungen könne das Interaktive Dateisystem unbrauchbar machen.
Es braucht also zwei Fachleute mit der folgenden Qualifikation:
(a) Eine hauseigene IT-Fachkraft, die HTML-Quelltext beherrscht und nicht darauf angewiesen ist, Webseiten mittels handelsüblicher Webseiten-Generatoren zu erstellen. Wer schon bei der Interpretation von source code wie
ein Problem hat, sollte besser die Finger davon lassen. Allerdings sind die Anforderungen wiederum nicht allzu hoch, da auf die Verwendung von cascading style sheets (CSS) und Javascript ohnehin besser verzichtet wird.
(b) Eine hauseigene Fachkraft für Umwelt- und Qualitätsmanagement, um die erforderliche Dokumentation in brauchbarer und geordneter Weise heranzuschaffen und das Ergebnis zu kontrollieren.
Im Idealfall kann jemand beides, aber darauf sollte man nicht hoffen.
Die Heranziehung externer Fachleute ist selbstverständlich möglich, sie setzt jedoch die kompromisslose Unterwerfung unter die üblichen Geheimhaltungsbestimmungen voraus.
Bei der Anlagendokumentation geht es nicht um die Erstellung einer Webseite mit einem lustigen Reisebericht für Freunde und Bekannte. Es geht vielmehr um sicherheitstechnisch zuverlässige Information. Die inhouse-Schulung des Personenkreises zu (a) und (b) ist daher die beste Option. Aber: Die qualifiziertesten Mitarbeiter sind meist an ihrem Arbeitsplatz am allerwenigsten entbehrlich. Deshalb wird die mehrtägige Schulung en bloc eher die Ausnahme sein. Besser ist es, nur einen Schulungstag pro Woche vorzusehen. Das Gelernte kann dann in der Zwischenzeit geübt werden.
Ziel der Anlagendokumentation ist es, dem Betreiber die Gefährlichkeit seiner Anlage bewusst zu machen. Die Anlagendokumentation soll ihm helfen, bei Betriebsstörungen sowie Schadensfällen umgehend und richtig zu handeln. Wie das System in die betriebliche Praxis zu implementieren ist, kann anhand eines Projektstrukturplans konzipiert werden. Die Einbindung des Systems in die Unternehmensstruktur ist Chefsache.